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Münchner Isar Spaziergang

von der Ludwigsbrücke zur Bogenhausener Kirche St. Georg und wieder zurück

(viel im Schatten)

Ausgangspunkt: Ludwigsbrücke gegenüber vom  Deutschen Museum .

Historisch gesehen befinden wir uns an einer Stelle, an der im Mittelalter nicht nur die einzige Isarbrücke war, sondern auch die Anlegestelle der Flöße, die Baumaterialien in die aufstrebende Stadt brachten. Hier war Europas größter Flößerhafen.

Auf der heutigen Museumsinsel wurde die Ware gelagert, danach entstand eine Kaserne, später Ausstellungsräume, bis zuletzt das Deutsche Museum daraus wurde.

Wir gehen über die Ludwigsbrücke, vorbei am Vater Rhein Brunnen, (links unten) , um am Ende der Brücke links die Treppenstufen hinunter in die Grünanlagen des Isarufers  zu gelangen. 

Dieser Brunnen war ursprünglich in Straßburg beheimatet, wurde 1919 nach dem Einmarsch der Franzosen in Straßburg abgebaut und an diese Stelle hierher nach München  gebracht.

Vorbei am  Alpinen Museum in der Isar auf der Praterinsel .  Eine ehemalige Vergnügungsstätte mit Karussell, daher der Name Prater.

Weiter spazieren wir entlang der Isar,  um den Spielplatz herum auf dem Fußweg zwischen Isar und Auer Mühlbach.

(Achtung! rasende  Radler und Jogger) 

Nun geht’s entlang des Auer Mühlbachs über den langen Steg dieser alten Wehranlage.  Ca. 200 m  nach dem Steg rechts, mutet  ein Gebäude wie ein Schlösschen in den Parkanlagen an, es ist jedoch  das  Maxwerk, in den der Auer Mühlbach zur Stromgewinnung geleitet wird.

Entlang der Isar durchqueren wir den Galerie-Tunnel.  Es lohnt sich hier ein wenig zu verweilen, um die farbenprächtigen Graffitis mit teils hohem Niveau zu bestaunen. Wenn wir den Tunnel verlassen erwartet uns bald die erste Rast an einem  kleinen Weiher, der „Achterlake“.

Immer wieder tummeln sich hier besonders farbenprächtige Enten.

Nach der kurzen Pause wandern wir gerade aus, den Isarweg entlang, vorbei am kunterbunten Graffiti-Trafohäusl, um den nächsten Weg schräg nach rechts gehend leicht bergauf zu steigen.

Oben angelangt erblicken wir links von uns schon den Turm des Bogenhausener Kirchleins St. Georg, auf das wir zielstrebig zusteuern.

Über einen kurzen Weg nach rechts oben erreichen wir den historischen Friedhof des Kirchleins, in dem  u.a. Liesl Karlstadt, Bernd Eichinger, Helmut Dietl, Helmut Fischer, Erich Kästner,   der Münchner Alt OB Erich Kiesl und viele weitere Münchner Persönlichkeiten begraben liegen.

Nach einem besinnlichen Aufenthalt verlassen wir den Friedhof nach rechts um auf dem oberen Hangkantenweg zurückzugehen.

Wir bleiben auf dem sich durch die Grünanlagen schlängelnden Weg. Wir werden  begleitet von alten Bäumen, spielenden Kindern, sportlichen Joggern und weiten Wiesen, bis uns durch das Blätterdach unvermutet der Friedensengel golden entgegen leuchtet. Rechts unter uns blinkt der Auer Mühlbach.

Auf einer 23 m hohen Säule thront der 6 m hohe Engel aus Gold.

Das 1899 eingeweihte Denkmal erinnert an den Sieg des deutsch-französischen Krieges um 1870, vor allem jedoch als Dank für die Segnungen des Friedens.

Einst wurde der steile Isarhang rechts von uns als Schafweide genutzt, da unten die Isar oftmals über die Ufer trat. Durch das Anpflanzen von Eichen, Linden und Eiben vom Gartenarchitekt Josef Lenné  wurde der Hang so gestaltet wie er heute ist.

Wir queren die Straßen links am Friedensengel vorbei, und schlendern in die Maximiliansanlagen gegenüber hinein (ohne an Höhe zu verlieren).  Wieder überraschen uns die Ruhe und die wunderschönen alten Bäume. Dem Weg folgend schlendern wir am Denkmal von König Ludwig II vorbei, über die Straße mit den Tramschienen, wieder hinein in den Park, uns links haltend.

Am Ende dieses Parks, bevor wir nach rechts in die Grützner Straße einbiegen, lohnt sich ein kleiner Abstecher auf den sich vor uns ausbreitenden Wiener Platz.

Er hat seinen Namen nach der gleichnamigen Wiener Straße nebenan, die früher, heute kaum vorstellbar,  die Verbindung nach Wien darstellte. Heute empfängt uns ein lebendiger, bunter Platz mit kleinen Häusern und alten Hüttchen, in denen allerlei Leckereien feilgeboten werden.

Dominierend ist der Hofbräukeller mit Biergarten. Ende des 18. Jahrhunderts beschlossen die Stadtväter außerhalb der Stadtmauern neue Bierdepots anzulegen. Hier gab es an der Hangkante natürliche Höhlen zum Lagern von  Fässern und  Eis. Die Brauer waren keine Gastwirte, sie schenkten lediglich ihr Bier aus,  jeder brachte seine Speisen mit und so ist dieser Ort die Geburtsstätte der Münchner Biergartenkultur.

Nach einer kleinen Stärkung und Rast zurück zur Grützner Straße, sehen wir geradeaus aus vor uns das Maximilianeum.  Seit 1949 Sitz des Bayrischen Landtags, ein mächtiger  Fassaden- und Säulenbau.

Seit 1876 befindet sich im Rückgebäude eine Stiftung, um hochbegabten, bayrischen Abiturienten ein sorgenfreies Studium an einer Münchner Universität zu ermöglichen. Es wurden aber erst  1980, also 104 ! Jahre später,  Mädchen zugelassen.

Wir lassen das Maximilianeum rechts liegen und gehen dem Weg entlang weiter durch den Park. Nach 1 km vor  uns links taucht das Kirchlein St. Nikolai auf  (es ist dem Hl. Nikolaus von Myra geweiht.)

Erstmals erwähnt wurde es 1204, nach zahlreichen Bränden, Plünderungen und Kriegen wurde es 1955 neu aufgebaut, so wie es uns heute noch erfreut. Der Rundgang ist gestaltet nach dem Vorbild der Altöttinger Gnadenkapelle.

Rechts etwas unterhalb liegt das berühmte Müllersche Volksbad, das wir nach rechts gehend umrunden.

Das neubarocke Volksbad, im Jahr 1901 eröffnet,  ist nicht nur das größte, auch das teuerste Hallenbad der Welt und das erste öffentliche Hallenbad von München.  Ein Geschenk des Ingenieurs Karl von Müller, einem Anhänger der Badebewegung, die zu der Zeit aufblühte. Das größere der zwei Becken wird von einem ornamentreichen Tonnengewölbe gekrönt, was hier das Schwimmen zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden lässt und in Deutschland einmalig ist.Wenn wir hier angekommen sind, haben wir stolze 7 km geschafft. Für eine Einkehr lockt  das entzückende Cafe im Volksbad bevor es nach Hause geht . (Mit S-Bahn oder Bus oder Tram.)

Schätzfrage
Die Auflösung von letzter Woche:
Ein Kängurubaby wiegt bei der Geburt 0,75 Gramm

Neue Schätzfrage:
Welche Länge hat ein neugeborenes Blauwalbaby?